Regionalbischof Friedrich Selter ordiniert Stephan Knapmeyer zum Pastor

Pressemitteilung 12. Februar 2024

„Wenn wir nicht politisch sind, haben wir unsern Auftrag verfehlt“

(Leeste/Weyhe)  Am 18. Februar ordiniert Regionalbischof Friedrich Selter in einem Festgottesdienst Stephan Knapmeyer zum Pastor. Die Ordination, seine Segnung und Sendung in das Amt, findet um 15.00 Uhr in der Marienkirche in Leeste statt. Der 29-jährige Pastor ist gerade nach Leeste gezogen und freut sich auf die Zusammenarbeit in der Region mit Pastor Holger Hiepler (Leeste), Pastorin Almut Wenck und Pastor Gerald Meier (Weyhe) in einer Kirchenregion mit rd. 10.000 Gemeindemitgliedern.

Stephan Knapmeyer ist in einem Pfarrhaus groß geworden und in Sulingen und Zeven aufgewachsen. „Behütet einerseits, aber ich habe auch früh mitbekommen, dass es manchen Menschen nicht gut geht. Das hat meinen Blick auf die Welt geprägt.“ Und den Blick auf Kirche. „Wenn wir nicht politisch sind, haben wir unsern Auftrag verfehlt. Jesus selbst war politisch und prangerte Missstände an – das ist das Erbe, das wir immer wieder wachhalten müssen.“
Nach der Schule verbrachte Stephan Knapmeyer ein Jahr in Südafrika im Rahmen des weltwärts-Programms des Ev. – luth. Missionswerk in Niedersachsen (ELM). Die für ihn stärkste Erfahrung sei gewesen, sich „zu Beginn erst einmal ganz fremd zu fühlen. Das macht was mit der eigenen Perspektive auf die Welt“. In Südafrika fiel auch die Entscheidung, Theologie zu studieren. Das Studium führte ihn von Neuendettelsau nach Heidelberg und Rom, den Abschluss machte er in Göttingen und absolvierte in Bovenden sein Vikariat, den praktischen Teil der Ausbildung.
Aus der Zeit in Südafrika sind ihm die fröhlichen Abendmahlsfeiern in guter Erinnerung. „Momente der Gottesbegegnung“, sagt er. „Gott ist an vielen Orten erfahrbar, egal ob Kneipe, Festival, Kulturscheune oder open Air. Jede*r kommt anders religiös in Schwingung“, hat der junge Theologe erfahren, und er kann deshalb auch dem Transformationsprozess in Kirche Gutes abgewinnen. Veränderung als Chance begreifen und Gestaltungsräume erkennen, sich austauschen und unterstützen – all das findet er hilfreicher, als über Relevanzverlust zu klagen. „Wir brauchen eine positive Haltung, die auch Scheitern zulässt“.

„Unsere Kirche braucht Pastoren wie Stephan Knapmeyer, die Empathie für die Menschen und den Gestaltungswillen für eine glaubwürdige Kirche mitbringen. Beides verkörpert er und deshalb freue ich mich sehr auf seine Ordination“, betont Regionalbischof Friedrich Selter.
Als Spruch für seine Ordination hat sich Stephan Knapmeyer einen Vers aus Genesis 28 gewählt „Der Herr ist an diesem Ort und ich wusste es nicht.“ „Dieser Spruch entstammt einer Lebenserfahrung. Es geht weniger um den klassischen Zuspruch, sondern darum, mit Gott zu rechnen auch da, wo man ihn nicht vermutet. Es geht darum, für Begegnung mit Gott offen zu sein. Überall“. Zum Beispiel in einem zufälligen Gespräch auf einem Festival, so wie Stephan Knapmeyer es schon erlebt hat.
Assistent*innen bei seiner Ordination sind Menschen, die ihn während seines Lebens und seines Studiums begleitet haben bzw. in der Gemeinde vor Ort eng mit ihm zusammenarbeiten werden. Sein Vater, Pastor Martin Knapmeyer, Vikar Simon Reinecke, sein langjähriger Kommilitone und Freund, Dagmar Neumann aus dem Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Leeste und Frauke Wetjen aus dem Kirchenvorstand der Felicianus Kirchengemeinde Weyhe.

Der Gottesdienst mit Ordination von Stephan Knapmeyer durch Regionalbischof Friedrich Selter findet am Sonntag, 18.02.2024 um 15.00 Uhr in der Marienkirche in Leeste statt.

Hintergrund: Die Ordination ist die feierliche Ernennung zum Pastor bzw. zur Pastorin. Mit der Ordination erhalten die Ordinierten das lebenslange Recht, öffentlich zu predigen, zu taufen und das Abendmahl einzusetzen. Der evangelisch-lutherische Sprengel Osnabrück ist eine Kirchenregion, die aus fünf Kirchenkreisen gebildet wird und räumlich in etwa Stadt und Landkreis Osnabrück sowie den Landkreis Diepholz umfasst. Der Sprengel Osnabrück hat rd. 260.000 Kirchenmitglieder in 112 Kirchengemeinden. Regionalbischof Friedrich Selter leitet den Sprengel seit März 2021. www.sprengel-osnabrueck.de.